Schnallenschuh mit spitz zulaufender Öffnung über dem Rist - 2. Viertel 13. Jhd. bis 1. Viertel 14. Jhd.

Fundorte

Kolberg (PL)1, 1225-1300
Lund (SE)2
Schleswig (DE)3, ab 1280

Beschreibung

Charakteristisch bei diesem Halbschuh ist die tief ausgeschnittene und Spitz zulaufende Öffnung über dem Rist. Geschlossen wird er mittels Riemen und ringförmiger Schnalle über den Rist laufen.

Einteiliger Zuschnitt des Oberleders mit Einsätzen zum verlängern oder für die Riemen. Die Naht zum schließen des Oberleders liegt auf der Fußinnenseite und ist leicht in Richtung Fußspitze geneigt. Ferse zusammen mit den Riemen für den Verschluss leicht angehoben.

Der Riemen wird um den Schnallenring geschlagenen und an der Unterseite angeheftet. Bei einem Schnallenfund aus Konstanz 4 wurde das überstehende Ende des Verschlußriemens unter eine Schlaufenöse gesteckt. Schaftrand und Riemen mit komplett umlaufender Schaftrandeinfassung. Spitzenpartie eher Rund ausgeformt und Fersenverstärkung möglich.

Kolberg
ToDo
Lund
ToDo
Schleswig
Einzelner Fund mit Schnalle. Bei ähnlichen Funden keine Kindergrößen gefunden und 3/4 aller Funde mit Fersenverstärkung. Als Schaftleder zu gleichen Teilen Bovinae- und Caprinaeleder.

Hier findet sich ein Beispiel aus Rindsleder mit einer Schaftrandeinfassung aus Ziegenleder. Die Schnalle ist aus Vollmessing.

Profilansicht
Profilansicht
Detailansicht der Schnalle über dem Spann.


  1. [Wywrot.2008] S. 182 Taf. XVII Nr. 3 und 4 ↩︎

  2. [Blomqvist.1935] S. 201 Abb. 20 KM 20348 ↩︎

  3. [Schnack.1992] Taf. 49 Nr. 1 ↩︎

  4. [Schnack.1994] ↩︎